© Francesco Giordano, 2022
Sheila Achieng (sie/ihr)
Sheila tritt als Drag-King auf und engagiert sich bei „Beyond Color” für die Interessen von queeren People of Color in München. Schon als Kind hat sie sich für die Rolle von Männern in der Gesellschaft interessiert und diese ständig hinterfragt. In der Rolle als Smooth Operator möchte Sheila das Patriarchat demontieren, zeigen, dass in jedem Menschen sowohl feminine als auch maskuline Energie steckt. „We are all men, just some men have wombs. And that's why they're called women. Just because some men have wombs doesn’t make them any different. In the end we're all human beings.” Smooth Operator ist ihr Alter Ego: „Er ist wirklich ganz natürlich und ganz smooth, eben nicht übertrieben, sondern einfach voll entspannt. Viele Menschen haben ihn schon als Casanova bezeichnet und das kann ich bestätigen.“
© Ramona Reuter, 2019
Die Pandemie war für Sheila sehr schwierig: „Weil ich in der Pflege tätig bin, war meine Drag-Kunst für meine Work-Life-Balance sehr wichtig. Und dadurch, dass jegliche Buchungen weggefallen sind, fehlte diese Balance plötzlich. Hinzu kam, dass die Arbeit durch Corona immer mehr wurde.“ Sheila wohnt seit 2014 in München und hat zu Beginn als Au-Pair gearbeitet. „München hat mich damals richtig gut aufgenommen. Ich habe nie ein Problem gehabt, mich hier wohl zu fühlen. Es ist alles gelaufen wie geplant und ich habe mich richtig integriert.“ Sheila hat gelernt, sich als queere Person zu akzeptieren und die Freiheit wertzuschätzen, so zu leben, wie sie es für richtig hält.
Ihr Verhältnis zur lokalen LGBTQIA+-Community ist ambivalent. „Wenn man in der queeren Szene unterwegs ist, dann hauptsächlich, um Liebe zu suchen und um sich nicht alleine zu fühlen. Auf dieser Suche habe ich besonders realisiert, was es bedeutet, schwarz zu sein. Das hat mich zunächst gebrochen, aber auch gezwungen, mich als schwarzer und queerer Mensch erstmal selbst zu akzeptieren.“ Die Arbeitsgruppe Beyond Color hat dazu viel beigetragen. „Beyond Color ist unser gemeinsames Projekt, das wir aufgebaut haben, als wir gemerkt haben ‚Holy shit, wir werden hier nicht akzeptiert, nicht richtig und ganzheitlich, auch nicht repräsentiert.’ Meistens werden wir als Token benutzt und das ist schade.“ Die Mitwirkenden von Beyond Color engagieren sich in Anti-Diskriminierungs- und Empowerment-Arbeit für queere People of Color mit Erfahrungen mit Rassismus, Diskriminierung und Migration.
© Francesco Giordano, 2022
© Francesco Giordano, 2022
Für Sheila ist Queerness sehr wichtig: „Queersein hilft mir, mich nicht von der Gesellschaft in eine Schublade stecken zu lassen, mich zu zeigen wie ich bin, ohne mich verstecken zu müssen.“ Sheilas Wunsch ist es, die Sichtbarkeit von Drag-Kings zu vergrößern und den Leuten näher zu bringen. „Drag-Kings sind in München oder in Deutschland generell nicht so sichtbar. Ohne Sichtbarkeit bekommen wir auch nicht die nötigen Räume, um auch mal gebucht zu werden.“ Sheila möchte sich nebenberuflich selbstständig machen, wieder mehr in die Kunstszene eintauchen und somit wieder ihre Work-Life-Balance aufrechterhalten.
© Francesco Giordano, 2022
Sheila Achieng (sie/ihr)
Sheila tritt als Drag-King auf und engagiert sich bei „Beyond Color” für die Interessen von queeren People of Color in München. Schon als Kind hat sie sich für die Rolle von Männern in der Gesellschaft interessiert und diese ständig hinterfragt. In der Rolle als Smooth Operator möchte Sheila das Patriarchat demontieren, zeigen, dass in jedem Menschen sowohl feminine als auch maskuline Energie steckt. „We are all men, just some men have wombs. And that's why they're called women. Just because some men have wombs doesn’t make them any different. In the end we're all human beings.” Smooth Operator ist ihr Alter Ego: „Er ist wirklich ganz natürlich und ganz smooth, eben nicht übertrieben, sondern einfach voll entspannt. Viele Menschen haben ihn schon als Casanova bezeichnet und das kann ich bestätigen.“
Die Pandemie war für Sheila sehr schwierig: „Weil ich in der Pflege tätig bin, war meine Drag-Kunst für meine Work-Life-Balance sehr wichtig. Und dadurch, dass jegliche Buchungen weggefallen sind, fehlte diese Balance plötzlich. Hinzu kam, dass die Arbeit durch Corona immer mehr wurde.“ Sheila wohnt seit 2014 in München und hat zu Beginn als Au-Pair gearbeitet. „München hat mich damals richtig gut aufgenommen. Ich habe nie ein Problem gehabt, mich hier wohl zu fühlen. Es ist alles gelaufen wie geplant und ich habe mich richtig integriert.“ Sheila hat gelernt, sich als queere Person zu akzeptieren und die Freiheit wertzuschätzen, so zu leben, wie sie es für richtig hält.
© Ramona Reuter, 2019
Ihr Verhältnis zur lokalen LGBTQIA+-Community ist ambivalent. „Wenn man in der queeren Szene unterwegs ist, dann hauptsächlich, um Liebe zu suchen und um sich nicht alleine zu fühlen. Auf dieser Suche habe ich besonders realisiert, was es bedeutet, schwarz zu sein. Das hat mich zunächst gebrochen, aber auch gezwungen, mich als schwarzer und queerer Mensch erstmal selbst zu akzeptieren.“ Die Arbeitsgruppe Beyond Color hat dazu viel beigetragen. „Beyond Color ist unser gemeinsames Projekt, das wir aufgebaut haben, als wir gemerkt haben ‚Holy shit, wir werden hier nicht akzeptiert, nicht richtig und ganzheitlich, auch nicht repräsentiert.’ Meistens werden wir als Token benutzt und das ist schade.“ Die Mitwirkenden von Beyond Color engagieren sich in Anti-Diskriminierungs- und Empowerment-Arbeit für queere People of Color mit Erfahrungen mit Rassismus, Diskriminierung und Migration.
© Francesco Giordano, 2022
© Francesco Giordano, 2022
Für Sheila ist Queerness sehr wichtig: „Queersein hilft mir, mich nicht von der Gesellschaft in eine Schublade stecken zu lassen, mich zu zeigen wie ich bin, ohne mich verstecken zu müssen.“ Sheilas Wunsch ist es, die Sichtbarkeit von Drag-Kings zu vergrößern und den Leuten näher zu bringen. „Drag-Kings sind in München oder in Deutschland generell nicht so sichtbar. Ohne Sichtbarkeit bekommen wir auch nicht die nötigen Räume, um auch mal gebucht zu werden.“ Sheila möchte sich nebenberuflich selbstständig machen, wieder mehr in die Kunstszene eintauchen und somit wieder ihre Work-Life-Balance aufrechterhalten.