© Francesco Giordano, 2022
Jay Miniano (er/ihn)
Jay arbeitet als Make-up-Artist und als Dozent für Make-up und Hairstyling an einer Make-up-Schule in München. In seiner Freizeit wirft er sich in Schale und tritt als Drag-Performerin auf der Bühne und in Clubs auf – immer häufiger auch für etwas Taschengeld. Seine Drag-Persona heißt Pinay Colada. Jay beschreibt sie als lustige und kultige Queen, deren Botschaft es ist, Spaß in die Welt hinauszutragen. „Pinay ist eine Upgrade-Version von mir selbst. Die Dinge, die Pinay sagt und macht, die hätte ich als Jay vielleicht früher nicht gemacht, mittlerweile aber schon, bräuchte aber definitiv mehr Zeit dafür, um mir einen Ruck zu geben. Pinay ist da einfach more unapologetic.“ Hilfsbereitschaft ist ihr dabei sehr wichtig. „Pinay nennt sich gerne mal die Miss Congeniality aus München. Sie hat immer Zeit für andere Queens, um Ihnen Tipps und Tricks bezüglich Make-up zu geben und sie zu unterstützen.“
© Francesco Giordano, 2022
© Francesco Giordano, 2022
© Francesco Giordano, 2022
In den ersten Jahren hat Jay noch im Einzelhandel gearbeitet und war für drei Monate für die Einarbeitung von neuen Kollegen in München stationiert. In dieser Zeit hat er auch realisiert, inwieweit eine Stadt und ihr Umfeld Einfluss auf die Menschen haben kann. „2015 waren einige Dinge passiert, die nicht so gut für mich liefen. Da habe ich mich von meinem damaligen Freund getrennt und der Freundeskreis hat sich ins Negative verändert. Ich habe mich in Hamburg nicht mehr wohlgefühlt. In den ersten drei Monaten in München habe ich dann meinen jetzigen Ehemann kennengelernt.“ Daraufhin hat Jay das Angebot bekommen in München zu bleiben. „Da dachte Ich mir, das ist eine gute Chance für einen Neuanfang.“ 2019 hat er neben seinem festen Job eine Ausbildung an der Make-up-Schule gemacht; kurz nach Abschluss dann die Einarbeitung als fester Dozent.
Jays Verhältnis zu München ist sehr gut, er hat mittlerweile viele Freunde gefunden und hatte keine Schwierigkeiten, sich hier einzuleben. „Ich glaube, jede Stadt hat seine Vor- und Nachteile und es kommt einfach auf die allgemeine Situation an, in der du dich gerade befindest. Wie du diese Städte als entweder Anker für dich nimmst oder als Ballast, den du abwerfen möchtest.“ Die anfängliche Scheu gegenüber der lokalen LGBTQIA+-Community wurde schnell überwunden. Heute kann Jay in die Szene-Bars und trifft immer jemanden, mit dem er einen tollen Abend verbringen kann. Die Rolle als Pinay Colada hat dabei sicher ihren Beitrag geleistet und auch für Pinay ist die Community sehr wichtig: „Wenn ich 2017 nicht auf der Pride gewesen wäre und nicht die tollen Drag-Queens in ihren bunten Ballkleidern gesehen hätte, dann wäre Pinay nicht geboren worden.“
Für Jay ist sein Queersein ein großer Teil seiner selbst. „Ich habe eine lange Zeit gebraucht, das meiste von mir so zu mögen und zu lieben und mit mir selbst zufrieden zu sein. Ich glaube, das ist etwas, was wir als queere Personen alle irgendwie in uns haben. Die Notwendigkeit, erstmal uns selbst zu akzeptieren und uns zu lieben, wie wir sind.“ Als Pinay liebt Jay es, Gender-Identitäten zu durchbrechen und er möchte zeigen, dass männlich gelesene Menschen und Make-Up kein Widerspruch sind. Im Zusammenhang mit queeren Projekten ist es Jay wichtig, dass die queere Kultur von Brands nicht nur angeeignet, sondern auch geschätzt wird. Für die Zukunft wünscht er, als Drag-Performerin zu wachsen und gemeinsame Projekte zu starten. Im Privaten bereiten er und sein Mann sich für die Langzeitpflege eines Kindes vor.
Picture: @thehotshotclip, 2021
© Francesco Giordano, 2022
Jay Miniano (er/ihn)
Jay arbeitet als Make-up-Artist und als Dozent für Make-up und Hairstyling an einer Make-up-Schule in München. In seiner Freizeit wirft er sich in Schale und tritt als Drag-Performerin auf der Bühne und in Clubs auf – immer häufiger auch für etwas Taschengeld. Seine Drag-Persona heißt Pinay Colada. Jay beschreibt sie als lustige und kultige Queen, deren Botschaft es ist, Spaß in die Welt hinauszutragen. „Pinay ist eine Upgrade-Version von mir selbst. Die Dinge, die Pinay sagt und macht, die hätte ich als Jay vielleicht früher nicht gemacht, mittlerweile aber schon, bräuchte aber definitiv mehr Zeit dafür, um mir einen Ruck zu geben. Pinay ist da einfach more unapologetic.“ Hilfsbereitschaft ist ihr dabei sehr wichtig. „Pinay nennt sich gerne mal die Miss Congeniality aus München. Sie hat immer Zeit für andere Queens, um Ihnen Tipps und Tricks bezüglich Make-up zu geben und sie zu unterstützen.“
In den ersten Jahren hat Jay noch im Einzelhandel gearbeitet und war für drei Monate für die Einarbeitung von neuen Kollegen in München stationiert. In dieser Zeit hat er auch realisiert, inwieweit eine Stadt und ihr Umfeld Einfluss auf die Menschen haben kann. „2015 waren einige Dinge passiert, die nicht so gut für mich liefen. Da habe ich mich von meinem damaligen Freund getrennt und der Freundeskreis hat sich ins Negative verändert. Ich habe mich in Hamburg nicht mehr wohlgefühlt. In den ersten drei Monaten in München habe ich dann meinen jetzigen Ehemann kennengelernt.“ Daraufhin hat Jay das Angebot bekommen in München zu bleiben. „Da dachte Ich mir, das ist eine gute Chance für einen Neuanfang.“ 2019 hat er neben seinem festen Job eine Ausbildung an der Make-up-Schule gemacht; kurz nach Abschluss dann die Einarbeitung als fester Dozent.
© Francesco Giordano, 2022
© Francesco Giordano, 2022
© Francesco Giordano, 2022
Jays Verhältnis zu München ist sehr gut, er hat mittlerweile viele Freunde gefunden und hatte keine Schwierigkeiten, sich hier einzuleben. „Ich glaube, jede Stadt hat seine Vor- und Nachteile und es kommt einfach auf die allgemeine Situation an, in der du dich gerade befindest. Wie du diese Städte als entweder Anker für dich nimmst oder als Ballast, den du abwerfen möchtest.“ Die anfängliche Scheu gegenüber der lokalen LGBTQIA+-Community wurde schnell überwunden. Heute kann Jay in die Szene-Bars und trifft immer jemanden, mit dem er einen tollen Abend verbringen kann. Die Rolle als Pinay Colada hat dabei sicher ihren Beitrag geleistet und auch für Pinay ist die Community sehr wichtig: „Wenn ich 2017 nicht auf der Pride gewesen wäre und nicht die tollen Drag-Queens in ihren bunten Ballkleidern gesehen hätte, dann wäre Pinay nicht geboren worden.“
Für Jay ist sein Queersein ein großer Teil seiner selbst. „Ich habe eine lange Zeit gebraucht, das meiste von mir so zu mögen und zu lieben und mit mir selbst zufrieden zu sein. Ich glaube, das ist etwas, was wir als queere Personen alle irgendwie in uns haben. Die Notwendigkeit, erstmal uns selbst zu akzeptieren und uns zu lieben, wie wir sind.“ Als Pinay liebt Jay es, Gender-Identitäten zu durchbrechen und er möchte zeigen, dass männlich gelesene Menschen und Make-Up kein Widerspruch sind. Im Zusammenhang mit queeren Projekten ist es Jay wichtig, dass die queere Kultur von Brands nicht nur angeeignet, sondern auch geschätzt wird. Für die Zukunft wünscht er, als Drag-Performerin zu wachsen und gemeinsame Projekte zu starten. Im Privaten bereiten er und sein Mann sich für die Langzeitpflege eines Kindes vor.
Picture: @thehotshotclip, 2021