© Francesco Giordano, 2022
Kyrylo Zhornovyi (er/ihn)
“La Invasión Del Mar” - April 2020, watercolour on paper, 45x55 cm
“La Invasión Del Mar” - April 2020, watercolour on paper, 45x55 cm
“La Invasión Del Mar” - April 2020, watercolour on paper, 45x55 cm
“La Invasión Del Mar” - April 2020, watercolour on paper, 45x55 cm
Kyrylo arbeitet als bildender Künstler und malt surrealistische Motive mit Ölfarben auf Leinwand. „Ich behandle Emotionen, aktuelle politische Themen und setze Ideen um, die bei mir im Unterbewusstsein entstehen.“ Für eine Ausstellung befasst er sich in seinen aktuellen Arbeiten mit dem Krieg in der Ukraine, die sein Heimatland ist. Auf einem Motiv sieht man die Umrisse des russischen Präsidenten Wladimir Putin, angelehnt an die Arbeit „Der Sohn des Mannes“ von René Magritte. Anstelle eines Apfels verbirgt jedoch eine Handgranate das Gesicht. Kyrylo hat ursprünglich Architektur studiert und diesen Background erkennt man auch in seinen Motiven wieder. „Perspektivisches Zeichnen und Dreidimensionalität ist etwas, was ich aus meinem Studium mitnehmen konnte. Nach meinem Abschluss habe ich ein Jahr in einem Architekturbüro gearbeitet, aber das war nichts für mich. Das Interesse für bildende Kunst habe ich schon seit meiner Jugend.“ Ganz unterbewusst tauchen auch queere Themen in seinen Arbeiten auf.
Die Pandemie hat ihren Beitrag dazu geleistet, dass Kyrylo zum Malen zurückgekehrt ist. Arbeit und Studium waren zwangsläufig pausiert, Kyrylo steckte über einen Monat bei Freunden in Dresden fest und hat dort das erste Mal wieder zum Pinsel gegriffen. „Mein erstes Werk, welches ich in dieser Zeit gemalt habe, habe ich auch verkauft bekommen. Das hat mich angespornt an weiteren Werken zu arbeiten und mich für den Berufsverband für Künstler*innen zu bewerben.“ Kyrylo ist 2016 für sein Studium nach Hohenschäftlarn gezogen, 2020 dann mit seinem Partner in eine Wohnung in München. Kyrylo beschreibt sich als introvertierte Person und hat bis heute aufgrund der Pandemie und des zeitintensiven Studiums noch keinen Anschluss an die lokale LGBTQIA+-Community gefunden. „Viele Menschen aus der queeren Community trauen sich, als Selbstständige zu arbeiten. Menschen, die zu ihrer Identität stehen und etwas wagen, inspirieren mich sehr.“ Auch München lernt er erst Schritt für Schritt näher kennen, ist sich aber sicher, dass er in den nächsten Jahren erstmal hier bleiben wird.
Für Kyrylo bedeutet Queersein, sich öffentlich dazu äußern zu können, ohne etwas verheimlichen zu müssen. Sein Queersein war auch Grund, weshalb er nach der Schulzeit die Ukraine verlassen musste. Der Wunsch nach Sicherheit brachte ihn zunächst nach Norddeutschland. „Aber ich muss sagen, in den letzten Jahren hat sich die Situation in der Ukraine auch ins Positive verändert. Vor allem in Kyiv ist die Akzeptanz queerer Personen gestiegen.“ Kyrylo erzählt von queeren Freund*innen, die sich aufgrund des Krieges dem Militär angeschlossen haben. Die jahrelang erkämpften Rechte sind bedroht und die queeren Organisationen und Mitgliedern versuchen alles, um diese auch am Leben zu halten. Für Kyrylo ist es wichtig, zu zeigen, dass queere Menschen nicht nur extravagant und bunt sind, sondern ein Querschnitt unserer Gesellschaft und dass es ganz unterschiedliche Familienkonstellationen gibt.
“The Three Graces” - September 2020, oil on canvas, 80 x 80 cm
“The Three Graces” - September 2020, oil on canvas, 80 x 80 cm
“The Three Graces” - September 2020, oil on canvas, 80 x 80 cm
Kyrylos Wunsch ist es, sich weiterhin als bildender Künstler zu etablieren und neue Dinge auszuprobieren. „Ich habe ein gutes Bauchgefühl dabei. Obwohl ich keine Hochschulbildung in der Kunst hatte, hat mich der Berufsverband der Bildenden Künstler als Mitglied aufgenommen. Dadurch habe ich auch ein Stipendium bekommen, um neue künstlerische Projekte umzusetzen.“ Zurzeit kümmert er sich um seine Mutter und ihre zwei Katzen, die aus der Ukraine fliehen musste und nun in seiner Wohnung unterkommt. „Mir ist es bisher noch sehr schwer gefallen, aber langsam kommt die Motivation und ich versuche, mit meiner Kunst meine Eindrücke und Emotionen zu verarbeiten und möchte diese Arbeiten auch bald ausstellen.“
© Francesco Giordano, 2022
“The Great Dictator” April 2022, oil on canvas, 120x80 cm
“The Great Dictator” April 2022, oil on canvas, 120x80 cm
© Francesco Giordano, 2022
Kyrylo Zhornovyi (er/ihn)
Kyrylo arbeitet als bildender Künstler und malt surrealistische Motive mit Ölfarben auf Leinwand. „Ich behandle Emotionen, aktuelle politische Themen und setze Ideen um, die bei mir im Unterbewusstsein entstehen.“ Für eine Ausstellung befasst er sich in seinen aktuellen Arbeiten mit dem Krieg in der Ukraine, die sein Heimatland ist. Auf einem Motiv sieht man die Umrisse des russischen Präsidenten Wladimir Putin, angelehnt an die Arbeit „Der Sohn des Mannes“ von René Magritte. Anstelle eines Apfels verbirgt jedoch eine Handgranate das Gesicht. Kyrylo hat ursprünglich Architektur studiert und diesen Background erkennt man auch in seinen Motiven wieder. „Perspektivisches Zeichnen und Dreidimensionalität ist etwas, was ich aus meinem Studium mitnehmen konnte. Nach meinem Abschluss habe ich ein Jahr in einem Architekturbüro gearbeitet, aber das war nichts für mich. Das Interesse für bildende Kunst habe ich schon seit meiner Jugend.“ Ganz unterbewusst tauchen auch queere Themen in seinen Arbeiten auf.
“La Invasión Del Mar” - April 2020, watercolour on paper, 45x55 cm
“La Invasión Del Mar” - April 2020, watercolour on paper, 45x55 cm
“La Invasión Del Mar” - April 2020, watercolour on paper, 45x55 cm
“La Invasión Del Mar” - April 2020, watercolour on paper, 45x55 cm
“Awakening” January 2022, oil on canvas, 100x140 cm
“Awakening” January 2022, oil on canvas, 100x140 cm
“Awakening” January 2022, oil on canvas, 100x140 cm
“Awakening” January 2022, oil on canvas, 100x140 cm
Die Pandemie hat ihren Beitrag dazu geleistet, dass Kyrylo zum Malen zurückgekehrt ist. Arbeit und Studium waren zwangsläufig pausiert, Kyrylo steckte über einen Monat bei Freunden in Dresden fest und hat dort das erste Mal wieder zum Pinsel gegriffen. „Mein erstes Werk, welches ich in dieser Zeit gemalt habe, habe ich auch verkauft bekommen. Das hat mich angespornt an weiteren Werken zu arbeiten und mich für den Berufsverband für Künstler*innen zu bewerben.“ Kyrylo ist 2016 für sein Studium nach Hohenschäftlarn gezogen, 2020 dann mit seinem Partner in eine Wohnung in München. Kyrylo beschreibt sich als introvertierte Person und hat bis heute aufgrund der Pandemie und des zeitintensiven Studiums noch keinen Anschluss an die lokale LGBTQIA+-Community gefunden. „Viele Menschen aus der queeren Community trauen sich, als Selbstständige zu arbeiten. Menschen, die zu ihrer Identität stehen und etwas wagen, inspirieren mich sehr.“ Auch München lernt er erst Schritt für Schritt näher kennen, ist sich aber sicher, dass er in den nächsten Jahren erstmal hier bleiben wird.
Für Kyrylo bedeutet Queersein, sich öffentlich dazu äußern zu können, ohne etwas verheimlichen zu müssen. Sein Queersein war auch Grund, weshalb er nach der Schulzeit die Ukraine verlassen musste. Der Wunsch nach Sicherheit brachte ihn zunächst nach Norddeutschland. „Aber ich muss sagen, in den letzten Jahren hat sich die Situation in der Ukraine auch ins Positive verändert. Vor allem in Kyiv ist die Akzeptanz queerer Personen gestiegen.“ Kyrylo erzählt von queeren Freund*innen, die sich aufgrund des Krieges dem Militär angeschlossen haben. Die jahrelang erkämpften Rechte sind bedroht und die queeren Organisationen und Mitgliedern versuchen alles, um diese auch am Leben zu halten. Für Kyrylo ist es wichtig, zu zeigen, dass queere Menschen nicht nur extravagant und bunt sind, sondern ein Querschnitt unserer Gesellschaft und dass es ganz unterschiedliche Familienkonstellationen gibt.
“The Three Graces” - September 2020, oil on canvas, 80 x 80 cm
“The Three Graces” - September 2020, oil on canvas, 80 x 80 cm
“The Three Graces” - September 2020, oil on canvas, 80 x 80 cm
Kyrylos Wunsch ist es, sich weiterhin als bildender Künstler zu etablieren und neue Dinge auszuprobieren. „Ich habe ein gutes Bauchgefühl dabei. Obwohl ich keine Hochschulbildung in der Kunst hatte, hat mich der Berufsverband der Bildenden Künstler als Mitglied aufgenommen. Dadurch habe ich auch ein Stipendium bekommen, um neue künstlerische Projekte umzusetzen.“ Zurzeit kümmert er sich um seine Mutter und ihre zwei Katzen, die aus der Ukraine fliehen musste und nun in seiner Wohnung unterkommt. „Mir ist es bisher noch sehr schwer gefallen, aber langsam kommt die Motivation und ich versuche, mit meiner Kunst meine Eindrücke und Emotionen zu verarbeiten und möchte diese Arbeiten auch bald ausstellen.“
© Francesco Giordano, 2022
“The Great Dictator” April 2022, oil on canvas, 120x80 cm
“The Great Dictator” April 2022, oil on canvas, 120x80 cm