Stella studiert Dokumentarfilm und arbeitet als Fotografin. In beiden Bereichen interessiert sie die Mischform aus Realität und Inszenierung und sie arbeitet sowohl mit Laien als auch mit Schauspieler*innen. Das Aufbrechen und ständige Hinterfragen des Male Gaze ist für ihre Arbeit besonders wichtig: „Man muss kein heterosexueller cis Mann sein, um den Male Gaze zu reproduzieren. Man ist damit aufgewachsen, dass Filme oder bildende Künste im Allgemeinen dem männlichen Blick gefallen müssen. Dazu gehört es, dass weiblich gelesene Personen immer als was Schönes dargestellt werden, welche nicht aktiv schauen, sondern angeschaut wird.“ In einer Semesterarbeit beschäftigt Stella sich damit, wie ein Queer Gaze aussehen könnte und was passiert, wenn Blickachsen anders als gewohnt aufeinandertreffen.
© Stella Deborah Traub
© Stella Deborah Traub
© Stella Deborah Traub
Ihre Sets besetzt Stella am Liebsten mit FLINTA*-Personen: „Gerade wenn man ein Team zusammengestellt, ist es mir super wichtig, dass das Set ein Safe Space ist und dass da niemand Queerfeindliches beteiligt ist. Gerade im Filmbereich und in der Kameratechnik gibt es viele Leute, die gerne mal einen sexistischen Spruch runterleiern oder sich gegenüber Protagonist*innen oder anderen Teammitglieder*innen komisch verhalten.“ Diese Sensibilität ist ihr auch wichtig für die Themen, die sie mit ihren Kolleg*innen behandelt. In einem ihrer letzten Filme ging es um das Thema Menstruation. „Wir haben Szenen nachgestellt, die man aus der Werbung, aus der ganzen Popkultur kennt, und sprengen den Male Gaze durch Menstruationsblut.“
Für Stella bedeutet Queersein mehr als nur zu sagen, wie man sich identifiziert und mit wem man Sex hat. „Wie sehe ich eine Beziehung und wie gehe ich mit Eifersucht um? Welche Rollenmuster bleiben bestehen und wie kann man Beziehungsweisen darauf bezogen neu strukturieren?“ Sie interessiert sich dafür, wie man Machtstrukturen in Beziehungen anders hinterfragt und wie man mit Begehren und Begehrtwerden umgeht. „Man merkt, wie stark man da von seinen eigenen Eltern und der Gesellschaft sozialisiert ist. Am Ende gibt es aber keine Blaupause, wo draufsteht, wie eine Beziehung zu laufen hat.“
© Francesco Giordano, 2022
© Francesco Giordano, 2022
© Stella Deborah Traub
© Stella Deborah Traub
Stella ist vor 7 Jahren nach München gezogen. An München schätzt sie, dass man hier seine Kreise sehr schnell findet. „Ich habe das Gefühl, die linke queere Künstler*innen-Bubble ist hier sehr überschaubar. Was auch ganz schön sein kann, weil man schnell weiß, wen es so gibt.“ Zu Beginn hat sie sich zunächst schwer getan, weil sie sich als queere Person, die Personen jeden Geschlechts und jeder Identität daten würde, ausgeschlossen gefühlt hat. „Ich hatte am Anfang oft das Gefühl, dass ich in ein paar Kreise nicht reinkomme. Das hat sich mittlerweile aber total geändert, weil ich viel mehr Freund*innen habe, für die es keine Rolle spielt.“ Für die Zukunft wünscht sich Stella, dass sie ihre Werte und Ideale weiterhin verfolgen kann und dass sie Projekte machen kann, in denen sie sich als queere Person nicht verstecken muss. „Ich möchte mit Leuten und Themen arbeiten, bei denen ich mich wohl fühle und wo ich dahinter stehen kann. Das ist aber ein großes Privileg, weil die Realität nicht immer so aussieht.“
© Francesco Giordano, 2022
Stella studiert Dokumentarfilm und arbeitet als Fotografin. In beiden Bereichen interessiert sie die Mischform aus Realität und Inszenierung und sie arbeitet sowohl mit Laien als auch mit Schauspieler*innen. Das Aufbrechen und ständige Hinterfragen des Male Gaze ist für ihre Arbeit besonders wichtig: „Man muss kein heterosexueller cis Mann sein, um den Male Gaze zu reproduzieren. Man ist damit aufgewachsen, dass Filme oder bildende Künste im Allgemeinen dem männlichen Blick gefallen müssen. Dazu gehört es, dass weiblich gelesene Personen immer als was Schönes dargestellt werden, welche nicht aktiv schauen, sondern angeschaut wird.“ In einer Semesterarbeit beschäftigt Stella sich damit, wie ein Queer Gaze aussehen könnte und was passiert, wenn Blickachsen anders als gewohnt aufeinandertreffen.
© Stella Deborah Traub
© Stella Deborah Traub
Ihre Sets besetzt Stella am Liebsten mit FLINTA*-Personen: „Gerade wenn man ein Team zusammengestellt, ist es mir super wichtig, dass das Set ein Safe Space ist und dass da niemand Queerfeindliches beteiligt ist. Gerade im Filmbereich und in der Kameratechnik gibt es viele Leute, die gerne mal einen sexistischen Spruch runterleiern oder sich gegenüber Protagonist*innen oder anderen Teammitglieder*innen komisch verhalten.“ Diese Sensibilität ist ihr auch wichtig für die Themen, die sie mit ihren Kolleg*innen behandelt. In einem ihrer letzten Filme ging es um das Thema Menstruation. „Wir haben Szenen nachgestellt, die man aus der Werbung, aus der ganzen Popkultur kennt, und sprengen den Male Gaze durch Menstruationsblut.“
© Stella Deborah Traub
Für Stella bedeutet Queersein mehr als nur zu sagen, wie man sich identifiziert und mit wem man Sex hat. „Wie sehe ich eine Beziehung und wie gehe ich mit Eifersucht um? Welche Rollenmuster bleiben bestehen und wie kann man Beziehungsweisen darauf bezogen neu strukturieren?“ Sie interessiert sich dafür, wie man Machtstrukturen in Beziehungen anders hinterfragt und wie man mit Begehren und Begehrtwerden umgeht. „Man merkt, wie stark man da von seinen eigenen Eltern und der Gesellschaft sozialisiert ist. Am Ende gibt es aber keine Blaupause, wo draufsteht, wie eine Beziehung zu laufen hat.“
© Francesco Giordano, 2022
© Francesco Giordano, 2022
Stella ist vor 7 Jahren nach München gezogen. An München schätzt sie, dass man hier seine Kreise sehr schnell findet. „Ich habe das Gefühl, die linke queere Künstler*innen-Bubble ist hier sehr überschaubar. Was auch ganz schön sein kann, weil man schnell weiß, wen es so gibt.“ Zu Beginn hat sie sich zunächst schwer getan, weil sie sich als queere Person, die Personen jeden Geschlechts und jeder Identität daten würde, ausgeschlossen gefühlt hat. „Ich hatte am Anfang oft das Gefühl, dass ich in ein paar Kreise nicht reinkomme. Das hat sich mittlerweile aber total geändert, weil ich viel mehr Freund*innen habe, für die es keine Rolle spielt.“ Für die Zukunft wünscht sich Stella, dass sie ihre Werte und Ideale weiterhin verfolgen kann und dass sie Projekte machen kann, in denen sie sich als queere Person nicht verstecken muss. „Ich möchte mit Leuten und Themen arbeiten, bei denen ich mich wohl fühle und wo ich dahinter stehen kann. Das ist aber ein großes Privileg, weil die Realität nicht immer so aussieht.“
© Stella Deborah Traub
© Stella Deborah Traub